Die Zukunft der Substitutionsversorgung steht auf dem Spiel
Die “Initiative Substitutionsversorgung Opioid-abhängiger Patienten” hat das Ziel der drohenden Mangelversorgung mit einem vielfältigen Maßnahmenpaket entgegenzuwirken. In einer interdisziplinär besetzten Expertengruppe wurde – jenseits der konventionellen Substitutionsbehandlung in niedergelassenen Arztpraxen, Ambulanzen und Kliniken – eine Toolbox entwickelt, aus der regions- und situationsbezogen unterschiedliche Elemente gezogen werden können.
Im 10 Eckpunkte-Papier zur Lösung der Versorgungskrise wird diese Toolbox neben einer Situations- und Problemanalyse und der Zielsetzung der Initiative und Unterstützer genauer ausformuliert.
Zum digitalen Eckpunktepapier Zur Druckversion
Für die Umsetzung braucht es die sowie die Selbstverwaltungsgremien, allen voran die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Ärztekammern sowie die Apothekerkammern – über alle Ebenen und Regionen hinweg. Dabei muss diskutiert werden, welche der aufgezeigten Lösungsvorschläge an welcher Stelle, von wem und wie konkret angegangen werden sollten. So lösen wir das Versorgungsproblem in der Behandlung Opioid-abhängiger Menschen im Verbund.
Das Papier ist dafür eine geeignete Tischvorlage.
ES LIEGT IN IHRER MACHT!
Digitales Live-Event „Substitutiton. Sucht. Versorgung."
Zusammen mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig als Impulsgeberin und den Expert*innen Stephan Walcher, Dr. Johannes Fechner, Dr. Heidemarie Lux und Christiane Fahrmbacher-Lutz diskutierten wir am 1. Juli 2020 Lösungskonzepte zur Sicherung der Versorgung opioidabhängier Patient*innen.
Sie haben unser digitales Live-Event „Substitution. Sucht. Versorgung. “ verpasst? Kein Problem!
Hier haben Sie die Möglichkeit die Vorträge unserer Experten nochmal anzusehen.
Stephan Walcher:
„Das 10-EPP Versorgungssicherung in der Substitution“
Dr. Johannes Fechner
„Akteure an einen Tisch bringen - der Pakt für Substitution Baden-Württemberg“
Die komplette Aufnahme des digitalen Live-Events „Substitution. Sucht. Versorgung. “ finden sie hier:
Vorgestellt und diskutiert wurden zwei wegweisende Initiativen mit konkreten Lösungsansätzen – das „10-Eckpunkte-Papier zur Versorgungssicherung“ sowie der „Pakt für Substitution Baden-Württemberg“. Zugeschaltet waren über 160 Teilnehmer, darunter Ärzte und Apotheker sowie Vertreter des Suchthilfesystems und der Politik. Ziel dieses bundesweiten digitalen Diskurses war es, den Erfahrungsaustausch zu neuen Wegen und Aktivitäten zu fördern, sowie die nötigen strukturellen Veränderungen in Angriff zu nehmen. Nur so kann langfristig und zielorientiert die Verbesserung der Versorgungssituation von opioidabhängigen Patienten erreicht werden.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, begrüßte in einem schriftlichen Statement das Engagement aller Beteiligter sowie die dort vertretenen Initiativen und betonte: „Wir müssen gemeinsam gewährleisten, dass die Substitutionspatientinnen und -patienten ihre Behandlung flächendeckend und langfristig weiter erhalten, auf die sie so sehr angewiesen sind.“
Lesen Sie hier das ganze Statement.
Voneinander lernen und Lösungsansätze in die Breite tragen
Als erfolgversprechend wurden folgende Aspekte von den Experten herausgehoben:
- Apotheken könnten schon kurzfristig einen maßgeblichen Beitrag leisten und die Sichtvergabe an Patienten ausweiten, insbesondere in schlecht versorgten Regionen,
- eine gute Zusammenarbeit von Substitutionsärzten und Apothekern ist von Bedeutung,
- die Substitutionsbehandlung, als eine sehr erfolgreiche Therapie, ist positiv darzustellen, um den Status von Normalität zu erreichen,
- moderne Konzepte einer mobilen Versorgung können hilfreich sein, wenn deren Finanzierung sichergestellt wird, darüber hinaus sollten vermehrt auch Medizinische Versorgungszentren und Institutsambulanzen einbezogen werden,
- Maßnahmen, die sich in den letzten Wochen unter Pandemie-Bedingungen bewährt haben, wie die Erweiterung der Take-Home-Verschreibungen und telemedizinische Arztkontakte, sollten in die Behandlungsstandards übernommen werden,
- Entbürokratisierung sowie eine grundlegende Anpassung der Honorierung an die aktuellen Gegebenheiten einer modernen Substitutionstherapie, z.B. gestaffelt nach Schweregrad der Suchterkrankung, um mehr Ärzte für die Substitution zu gewinnen.
Hier geht’s zur offiziellen Pressemitteilung des digitalen Live-Events „Substitution. Sucht. Versorgung.“
IMPULSGEBERIN
„Wir brauchen flächendeckende Substitutions- und Hilfsangebote.“
Daniela Ludwig,
Drogenbeauftragte der
Bundesregierung
EXPERTEN
Stephan Walcher
Autor des 10-Eckpunkte-Papiers, substituierender Arzt, DGS-Vorstand
Dr. Heidemarie Lux
Suchtbeauftragte,
Mitglied des Vorstands LÄK Bayern
Dr. Johannes Fechner
Stellv. Vorsitzender der KV Baden-Württemberg
Christiane Fahrmbacher-Lutz
Apothekerin
MODERATION
Sieglinde Schneider
Accente BizzComm
SADE.POAN.20.01.0086b
Letzte Aktualisierung: 07.04.2021